Die Kartoffel ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse und gehört in vielen Regionen der Welt zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Neben der Verwendung als Nahrung wird die Kartoffel auch als Futtermittel und Industrierohstoff genutzt. Industriekartoffeln dienen dabei insbesondere der Stärkeherstellung - z.B. für Soßenbinder, für die Produktion von Papier und Pappe sowie Klebstoffen. In der menschlichen Ernährung wird die Kartoffel nicht nur direkt, sondern auch in verarbeiteter Form konsumiert (z. B. Pommes frites, Kartoffelchips).
Kartoffelanbau weltweit
Zu den
weltweit größten Produzenten von Kartoffeln gehören laut FAO die Länder China, Indien und die Ukraine (Stand: 2022). Die
Erntefläche Chinas für Kartoffeln lag zuletzt bei mehr als 5,7 Millionen Hektar. Innerhalb der Europäischen Union stellte zuletzt Deutschland den
größten Kartoffelproduzenten dar - mehr als 11,7 Millionen Tonnen des Nachtschattengewächses wurden hierzulande zuletzt geerntet. Die Anbaufläche für Speisekartoffeln beziffert sich auf rund
289.300 Hektar Ackerland.
Zu den weltweit
führenden Exportländern der Kartoffel gehören dabei Frankreich, die Niederlande und Deutschland.
Kartoffelverbrauch in Deutschland
In Deutschland konnte auf langer Sicht ein rückläufiger
Pro-Kopf-Konsum von Kartoffeln beobachtet werden. Zuletzt lag der Durchschnittsverzehr pro Kopf bei knapp 54,1 Kilogramm. Zum Vergleich: Im Jahr 1950 lag der Pro-Kopf-Verzehr bei 186 Kilogramm. Neben der klassischen Zubereitung von Kartoffeln spielen
verarbeitete Produkte im Konsumverhalten der Knolle eine große Rolle. Fertige Tiefkühlprodukte wie Pommes frites erfreuen sich einer ungebrochenen Beliebtheit, der
Absatz mit tiefgekühlten Pommes im deutschen Lebensmittelhandel belief sich im Jahr 2023 auf eine Summe von nahezu 206.000 Tonnen. Im
"Außer-Haus-Markt" wurden im gleichen Jahr 161.000 Tonnen Pommes frites abgesetzt. Nachdem der Absatzmarkt für Tiefkühlpommes "Außer-Haus" in den Corona-Jahren 2020 und 2021 etwas eingebrochen war, konnte sich der Markt 2022 wieder etwas erholen.
Preisexplosion bei Kartoffeln 2023
In den Jahren 2023 und 2024 sind die Erzeugerpreise für Speisekartoffeln stark gestiegen – nachdem sie bereits im Jahr 2022 auf einem
hohen Niveau lagen. Im Juli 2024 lagen die
Erzeugerpreise um 263 Prozent über dem Wert des Jahres 2020 und über 16 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat . Die hohen Preise ergeben sich dabei vor allem aus den witterungsbedingten Schwierigkeiten beim Anbau und der Ernte der Knolle (z. B. verzögerte Auspflanzung, Bewässerung aufgrund von Trockenheit, Probleme bei der Ernte aufgrund von Nässe) im Jahr 2023. Für das Jahr 2024 wird demgegenüber eine Rekordernte erwartet.
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